Gegründet aus Frust. Geblieben aus Überzeugung: elio.
Sprecher AI im E-Commerce Next Level: AI First Ansatz im E-Commerce
07. Juli 2025 | 11:00-12:00 Uhr
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Gegründet aus Frust. Geblieben aus Überzeugung.

Was passiert, wenn man an eine Idee glaubt, sich immer wieder neu erfindet – und dabei nie vergisst, warum man angefangen hat? Eine Geschichte über Mut, Wandel und einen Ort, an dem aus Menschen ein echtes Team wurde: elio.

Alicia Weigel
Sascha Vorderstemann und Lina Noah erzählen von den Anfängen der elio GmbH.

Mir ging es nicht darum, etwas besser zu machen als andere. Ich wollte mich nicht über andere stellen. Ich habe einfach gesehen, dass viele Unternehmen die digitalen Chancen nicht nutzen – und das wollte ich ändern“, so Sascha Vorderstemann auf die Frage, warum er vor 25 Jahren ein eigenes Unternehmen gründete. Manchmal beginnt eine Erfolgsgeschichte nicht mit einer Idee, sondern mit einem Gefühl. Bei Sascha Vorderstemann war es, anders als es dieser Einstieg hier vermuten lässt, Frust.

Was für ihn damals wie eine persönliche Niederlage wirkte, wurde zum Motor für etwas Größeres: Heute – rund 25 Jahre später – ist aus seiner Ein-Mann-Gründung ein Unternehmen mit über 150 Mitarbeitenden geworden. elio steht für smarte digitale Lösungen, technologische Weitsicht und eine Haltung, die auf echten Fortschritt zielt. Aus Frust wurde Engagement. Aus einer Idee: ein Unternehmen, das Maßstäbe setzt.

Vom Praktikum zur Konsequenz

Ende der 1990er-Jahre steckt er mitten im Studium, arbeitet in einem Konzernpraktikum, engagiert sich, hofft auf einen festen Platz. Doch als der Konzern von einem anderen übernommen wird, bleibt nicht nur er außen vor – es wird gar niemand übernommen. „Ich war enttäuscht, ja sogar frustriert. Ich hätte gern dort weitergemacht. Aber gleichzeitig war mir klar: Ich will mich auf niemanden mehr verlassen müssen“, so Sascha.

Was sich nach Rückschlag anfühlt, entpuppt sich als Startschuss. Die Energie, die vorher ins Konzernpraktikum floss, kanalisiert er jetzt anders: in seine eigene Gründung. 2000 – noch bevor Plattformen wie Shopware, Xentral oder gar Cloud ein Thema waren – wagt er den Schritt in die Selbstständigkeit. Und das mit einer Überzeugung, die ihn bis heute antreibt: nicht Dinge besser machen, sondern sie einfach früher denken.

Schon als Kind bastelte Sascha an Rechnern herum, verlor sich in Codezeilen, baute Netzwerke im Freundeskreis. IT war nie nur ein Hobby – es war eine Haltung: gestalten statt zuschauen.

Der Name wird zum Programm

So kommt es, dass er im Jahr 2000 Gründer wird. Seine erste Firma nennt er schlicht „Vorderstemann media“. Eine bewusste Entscheidung: „Ich war an der vordersten Front. Da war der Name einfach Programm.“

Dabei war der Start alles andere als komfortabel: ein kleines Büro in NRW, ein Laptop, ein PC. Kein großes Startkapital, kein Team – aber eine klare Idee davon, was digitale Lösungen können müssen: praxisnah sein, verständlich, zuverlässig. Und vor allem: dem Kunden wirklich helfen.

Alles außer einfach

Die ersten Jahre als Gründer sind geprägt von Durchhaltevermögen – und einem gewissen Improvisationstalent. Sascha fährt von Tür zu Tür, spricht mit potenziellen Kunden, stellt Fragen. „Ich hab mich eher als Staubsaugervertreter gefühlt als Entwickler oder Programmierer“, erinnert er sich. Damals surfen viele Unternehmen noch mit 56k-Modems durchs Netz, lokale Provider sind der Standard – die digitale Professionalisierung steckt noch in den Kinderschuhen.

Er hört zu, nimmt sich Zeit, fragt nach den Herausforderungen. Lösungen hat er beim ersten Gespräch oft noch keine. „Ich wollte Projekte umsetzen – wie genau, hab ich mir oft erst danach überlegt.“ Ein Ansatz, der funktioniert, weil er sich tief in die Bedürfnisse hineindenkt und passgenau entwickelt. Um sich über Wasser zu halten, übernimmt er in dieser Zeit auch andere Jobs – nebenbei, nachts, am Wochenende. Alles, um sich die Selbstständigkeit leisten zu können. „Ich hab sehr viel gemacht, um mir meinen Traum zu ermöglichen.“

Dabei denkt er oft weiter, als der Markt es gerade verlangt. Schon lange bevor Plattformen wie das ERP-System Xentral überhaupt ein Thema sind, baut er eine komplett webbasierte ERP-Lösung – mit direkter Anbindung an Shopsysteme. Nur: Der Bedarf dafür ist in vielen Unternehmen damals schlicht noch nicht da. „Ich habe das Potenzial nicht realisiert – das war meine Schwäche. Ich hab Produktchancen verpasst.“

Digitaler Vorsprung trifft Dönerliebe

Und dann kommt ein Projekt, das rückblickend fast symbolisch für seine Herangehensweise steht: ein Online-Shop für einen Dönerladen. Sascha lacht heute noch, wenn er davon erzählt. „Ich mochte Döner einfach. Ich war da Stammkunde und irgendwann habe ich gesagt: Du brauchst einen Online-Shop. Nicht nur Telefonbestellungen. Stell dir vor, ein Auftrag kommt aus dem Drucker, du arbeitest ihn ab – fertig!“

Er erklärt dem Betreiber seine Idee: Ein Kunde bestellt online, ein Auftrag läuft automatisch aus dem Drucker in der Küche – fertig. Kein Stress, keine Missverständnisse. Der Dönermann ist überzeugt, und Sascha setzt die Idee kurzerhand um.

„Ich war die Marke, wenn man so sagen will“, sagt Sascha rückblickend. „Mein größtes Talent war immer, die Kunden zu verstehen.“ So entstehen nach und nach Webseiten, Shops und Tools für Reinigungsdienste, Handwerksbetriebe, Versicherungen oder Einzelhändler. Einen klaren Branchenschwerpunkt gibt es nicht – aber ein klares Prinzip: zuhören, verstehen, umsetzen.

Von der Idee zur Identität

Fast zehn Jahre lang arbeitet Sascha als Einzelunternehmer, oft in Zusammenarbeit mit anderen Selbstständigen. Viele spannende Projekte entstehen in dieser Zeit – aber der große Durchbruch lässt auf sich warten. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich den Grundstein für echten Erfolg gelegt hatte“, erinnert er sich. „Das kam erst mit der GmbH.“

2010 folgt der nächste große Schritt: Aus „Vorderstemann media“ wird die „Eliomedia GmbH” – und mit ihr beginnt für Sascha ein neues Kapitel. „Jetzt hatte das Gefühl: Jetzt geht’s los. Jetzt hab ich den Grundstein für eine echte Erfolgsstory gelegt.“ Mit der Gründung zieht er nach Gießen, das erste richtige Büro liegt direkt neben dem Uniklinikum. Klein, aber zentral. Es ist der Anfang von etwas Größerem.

Ein Name mit Geschichte

Der Name „elio“ entsteht in einem sehr persönlichen Moment: kurz vor einem privaten Umzug beschließt Sascha gemeinsam mit seiner Frau, die Agentur zur GmbH zu machen – und sucht nach einem Namen, der mehr ist als nur ein Label.

„Mein Sohn heißt Elias, meine Frau und ich haben einen religiösen Background – also war für uns klar: ein heiliger Name, da kann man nix falsch machen“, sagt Sascha und lacht. elio ist kurz, einprägsam – und steht heute für weit mehr als seine Ursprünge. Das „media“ im Namen stammt noch aus der Zeit als Agentur. Doch Sascha weiß früh, wo seine Leidenschaft liegt: im E-Commerce. „Ich hab viele Schnittstellen gebaut, viel Software gemacht – aber das, was mir wirklich Spaß gemacht hat, war das Live-Erlebnis von E-Commerce Projekten.“

Aus dem Einzelkämpfer wird ein Teamcoach

Wie sich der Schritt zur GmbH für ihn angefühlt hat? „Ich bin eher ein introvertierter Typ“, sagt Sascha. „Aber wenn’s drauf ankommt, bin ich da. Und jetzt war ich nicht mehr nur Spieler – ich war plötzlich Trainer. Ich musste alles dafür tun, dass mein Team effizient wird. Und erfolgreich.“

Die erste Mitspielerin im neuen Team: Lina Noah, heute Executive Assistant to the CEO & HR. Sie wird nicht nur die erste Mitarbeiterin, sondern entwickelt sich mit den Jahren zu einem Fels in der Brandung für elio. „Es war am Anfang schon schwierig“, erinnert sie sich. „Was machen wir jetzt eigentlich? Wo wollen wir hin? Es gab keinen Alltag, keine klaren Aufgaben – wir haben einfach alles gemacht: Buchhaltung, Telefon, Projekte. Es gab nur uns beide.“

Doch das bleibt nicht lange so. Schon ein Jahr nach der Gründung kommt ein Azubi dazu. Schnell wächst das Team auf sechs Köpfe an – das Büro in Gießen wird zu klein. 2012 folgt der Umzug nach Pohlheim. „Da kam dann langsam echte Struktur rein“, erzählt Lina. „Ein echter Arbeitsalltag. Und Sascha war auch oft unterwegs – da mussten wir hier vieles selbst stemmen.“

Mitgewachsen – von Tag eins

Wenn Lina heute zurückblickt, ist da viel Stolz. „Ich kam dazu, als elio gerade zur GmbH wurde. Und ich weiß noch, wie Sascha von seiner Vision gesprochen hat – von einer großen Firma, vielleicht sogar einem Imperium.“ Sie lacht. „Und ich hab immer gesagt: Ich unterstütz dich, egal wie. Und jetzt? Jetzt sitzen wir hier mit 150 Kollegen.

Es ist mehr als nur ein Job für sie. Es ist ein Teil ihres Lebens. „Vor ein paar Monaten hab ich zu Sascha gesagt: Erinnerst du dich noch? Wir zwei im kleinen Büro. Und jetzt sind wir so viele. Ich find keine Worte dafür. Ich bin einfach nur dankbar, das alles mit aufgebaut zu haben.“

Die nächsten Schritte: Vom Agenturnamen zur Unternehmensmarke

2017 markiert einen weiteren Wendepunkt in der Geschichte von elio: Aus „Eliomedia GmbH” wird „elio GmbH”. Der Name wird kürzer – und das Selbstverständnis klarer. Der Fokus verschiebt sich weg von reiner Agenturarbeit hin zur Entwicklung digitaler Lösungen, die Unternehmen ganzheitlich begleiten. Eine strategische Entscheidung, wie Sascha erklärt. Zu oft sei man mit Vorbehalten konfrontiert worden, wenn Partner gehört hätten, dass elio selbst an Softwarelösungen arbeitet: Das war nie unser Ziel, anderen Agenturen Projekte wegzunehmen – wir wollten einfach gute Lösungen schaffen.“ Die Umbenennung bringt nicht nur Klarheit, sondern auch neue Strukturen – und schließlich neue Unternehmen.

Was danach folgt, lässt sich nicht mehr in einzelne Meilensteine pressen. Es sind unzählige Projekte, neue Gesichter, neue Perspektiven. Die Geschäftsleitung formiert sich, zunächst mit Aleksa Marinovic, der als Azubi beginnt und heute als COO die Prozesse steuert. Hinzu kommen Simon Toprak als CFO mit einem wachsamen Blick auf die Finanzen, CTO Simon Neuberger und Jochen Kernwein, der als CSMO die strategische Kommunikation und den Vertrieb verantwortet.

Auch geografisch wächst elio: 2013 folgt ein Standort in Heilbronn, 2021 kommen Frankfurt am Main und Würzburg dazu. Das Team wird größer, das Portfolio breiter – und der Blick über den Tellerrand immer wichtiger. Was als E-Commerce Agentur begann, wird zunehmend zum Partner für ganzheitliche Digitalisierung. Diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern Ergebnis eines Mindsets, das Sascha wie folgt beschreibt: „Ich glaube fest daran, dass alles möglich ist, wenn man wirklich daran arbeitet. Und ich bin noch lange nicht am Ziel.

Ein Unternehmen – viele Geschichten

Für viele bei elio ist der Weg mit dem Unternehmen eng verknüpft mit persönlichen Momenten. Lina, die elio fast von Beginn an begleitet, beschreibt es als „eine zweite Familie“. Dass sie bei ihrer zehnjährigen Jubiläumsfeier überrascht wurde – obwohl sie sonst alles mitbekommt – ist für sie eines dieser kleinen Wunder, die sie mit elio verbindet. Und natürlich bleiben auch die legendären Go-Live-Nächte unvergessen: „Beim Relaunch des Dictum-Online-Shops waren wir bis früh morgens im Büro – alle, auch die, die gar nichts mit dem Projekt zu tun hatten. Das war ein Wir-Gefühl, wie man es nicht oft erlebt.“

Mit dem Wachstum steigt auch die Verantwortung – gegenüber Kunden, Partnern, aber vor allem gegenüber den Mitarbeitenden. Sascha sieht genau darin seine Aufgabe: zu führen, ohne zu erdrücken, und Vertrauen zu schenken, ohne den Überblick zu verlieren. „Ich möchte jeden Mitarbeitenden kennen. Wissen, was ihn bewegt. Ich sehe mich als Trainer – einer, der nicht von außen ruft, sondern mit aufs Feld geht.

Und morgen?

Wenn man Sascha fragt, was er sich für die Zukunft wünscht, bleibt er sich treu: „Ich bin dankbar. Und ich will, dass wir uns weiterentwickeln – nicht nur im E-Commerce, sondern als Marke, die für digitale Exzellenz steht.“ Auch Lina blickt voller Stolz zurück – und nach vorne: „Wir sind mit der Zeit gegangen, ohne uns zu verbiegen. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, ich würde nichts anders machen.“

Was als mutige Idee begann, ist heute ein Ort, an dem echte Lösungen entstehen – mit Menschen, die nicht nur Projekte meistern, sondern mit Herzblut dabei sind. elio hat sich verändert, gewachsen, weiterentwickelt. Und trotzdem ist eines gleich geblieben: der Wunsch, gemeinsam etwas zu bewegen. Für Kunden bedeutet das: ein Partner, der zuhört, der versteht – und der mitdenkt, auch wenn’s mal knifflig wird. Der nicht einfach liefert, sondern mit an den Zielen arbeitet. Und der Verantwortung übernimmt, wenn es darauf ankommt.

Denn wir glauben: Digitalisierung ist keine technische Aufgabe. Es ist eine menschliche. Und wir sind noch lange nicht fertig.

 

25 Jahre elio – ein besonderer Meilenstein!
Dieser Beitrag ist Teil unserer Jubiläumsserie, in der wir Sie mitnehmen – hinter die Kulissen von elio. Freuen Sie sich auf persönliche Einblicke, Geschichten aus dem Team und das, was uns seit einem Vierteljahrhundert antreibt.