Einkaufen hat sich längst aus dem klassischen Shop herausgelöst. Menschen entdecken Produkte überall – zwischen Nachrichten, Videos, Mails und Chats. Und genau dort beginnt die eigentliche Entwicklung des E-Commerce: Entscheidungen entstehen in Sekunden, oft bevor jemand überhaupt auf einer Produktseite landet.
Gleichzeitig passiert etwas Spannendes: Shopping wird emotionaler. Nicht nur im Store, sondern überall. Auf Google, in Social Ads, im Newsletter, in der App, im Chat mit einer Künstlichen Intelligenz (KI). Jeder Touchpoint ist heute ein kleiner Moment der Entscheidung: Fühlt sich das für mich als Käufer richtig an – oder klicke ich weg?
Die harte Realität: Weltweit liegt die durchschnittliche Warenkorbabbruchrate im niedrigen 70-Prozentbereich. Heißt übersetzt: Die Mehrheit der Einkaufsreisen endet im Nichts. Nicht, weil die Technik fehlt. Sondern, weil das Erlebnis nicht überzeugt.
Genau hier zeigt sich, worauf es 2026 wirklich ankommt: das Gefühl der Shopper. Deshalb werfen wir in diesem Artikel einen Blick auf die E-Commerce-Trends 2026 aus der einzigen Perspektive, die wirklich zählt: aus der Sicht der Shopper. Welche Erwartungen sie haben. Welche Erlebnisse sie lieben. Und an welchen Stellen sie gnadenlos abspringen.
Trend 1: Agentic Commerce wird Alltag – und 2026 kommt die Maschinenperspektive dazu
2025 haben viele von Ihnen Agentic Commerce zum ersten Mal wirklich erlebt und bestimmt auch als DEN E-Commerce Trend gelesen. Die Suche fühlt sich nicht mehr wie „Suchen“ an. Man formuliert ein Bedürfnis – „Finde mir ein nachhaltiges, schwarzes Kleid unter 100 Euro“ – und eine KI erledigt den Rest. Sie sortiert, bewertet, priorisiert. Dieses Prinzip ist mittlerweile so verankert, dass 2026 niemand mehr darüber nachdenkt, ob man so einkauft, sondern eher, warum es irgendwo noch nicht funktioniert.
Warum 2026 zwei Einkaufstypen wichtig werden
Doch im kommenden Jahr erweitert sich die Perspektive. Neben den KI-Agenten, die im Auftrag von Menschen agieren, entsteht ein zweiter Einkaufstyp: Systeme, die selbst online einkaufen. Nicht im Sinne eines charmanten Shopping-Assistenten, sondern nüchtern, regelbasiert, zweckorientiert. Maschinen holen Angebote ein, vergleichen Konditionen oder lösen Bestellungen aus, sobald Parameter erfüllt sind. Besonders im B2B-Kontext ist das längst kein Zukunftsszenario mehr, sondern ein natürlicher Schritt in Richtung Automatisierung.
Wichtig ist die klare Trennung:
- Agentic Commerce bleibt menschlich. Ein Mensch beschreibt eine Absicht, die KI setzt sie um.
- Machine-to-Machine-Commerce hingegen funktioniert komplett ohne menschliche Interaktion im Moment des Einkaufs.
Und dann gibt es noch GEO (Generative Engine Optimization). Das spielt eine Rolle, wenn generative Suchmaschinen Menschen Ergebnisse ausspucken. Aber GEO hat mit Machine-to-Machine-Commerce nur den Oberbegriff „KI“ gemeinsam. Alles andere ist unterschiedlich. Die einen optimieren für Wahrnehmung und Relevanz bei echten Shopper. Die anderen schaffen eine technische Grundlage, damit Maschinen Daten, Preise, Verfügbarkeiten und Regeln zuverlässig verarbeiten können.
Simon Neuberger,
CTO bei elio GmbH
Was Händler jetzt wirklich vorbereiten müssen
Ein Shop muss künftig für zwei Welten bereit sein. Für Menschen, die zunehmend über KI-Agenten starten. Und für Maschinen, die direkt in Systeme greifen und „Shopper“ in einem sehr technischen Sinne darstellen. Wer hier nur auf SEO und visuelle Erlebnisoptimierung setzt, denkt zu kurz. Denn Maschinen interessieren sich weder für Layout noch für schöne Produktbeschreibungen. Sie brauchen saubere Datenstrukturen, klare Attribute, stabile Schnittstellen und eindeutige Regeln.
Genau in diesem Spannungsfeld taucht 2026 ein Begriff auf, den wir spätestens nächstes Jahr überall lesen werden: Execution Engine Optimization, kurz EEO.
Damit ist die Optimierung für Maschinen gemeint, die Einkaufsprozesse automatisiert ausführen. Eine technische Disziplin, die eng mit Datenqualität, API-Design und Systemarchitektur verbunden ist. Und gleichzeitig ein Feld, das für viele Händler völlig neu ist.
Der Kern:
- Agentic Commerce verbessert das Erlebnis der Shopper.
- Machine-to-Machine-Commerce verbessert Effizienz und Geschwindigkeit.
- Und EEO sorgt dafür, dass beides überhaupt zuverlässig funktioniert.
Wer das versteht, erkennt schnell: Der Shop der Zukunft ist nicht nur ein Touchpoint für Menschen, sondern auch ein Systemknoten für Maschinen. Und genau diese doppelte Rolle prägt den E-Commerce 2026 deutlicher als jeder Trend der letzten Jahre.
Fit für Agentic und Machine-to-Machine-Commerce
Als KI-Agentur mit eigener KI-Abteilung unterstützen wir Sie dabei, Ihren Shop agentenfähig und maschinenlesbar zu machen – von strukturierten Produktdaten über Schnittstellen bis hin zu M2M-Prozessen. Damit KI-Agenten und Maschinen 2026 problemlos mit Ihrem System arbeiten können.
Trend 2: Hyper-Personalisierung – der „Store of One“ hält Einzug
2026 verändert sich auch die Erwartungshaltung von Shopper spürbar. Ein Shop soll sich nicht mehr wie eine starre Plattform anfühlen, sondern wie eine Oberfläche, die sich anpasst. An Vorlieben, an Verhalten, an Kontext. Die Idee: Jede Person erlebt einen Shop wie eine eigene Version davon. Sortierung, personalisierte Produktempfehlungen, Bundles, Preise, Inhalte – alles dynamisch, alles individuell.
Online-Commerce Trend: Relevanz statt Zufall
Menschen möchten nicht länger durch Kategorien irren oder sich durch generische Produktvorschläge kämpfen. Sie wollen Orientierung. Sie wollen passende Vorschläge. Sie wollen Ergebnisse, die sich stimmig anfühlen. Und dieser Anspruch macht vor dem B2B nicht halt. Gerade dort steigen die Erwartungen: individuelle Preislisten, transparente Self-Service-Bereiche, Produktempfehlungen, die nicht auf bloßen Stichworttreffern basieren, sondern auf echtem Bedarf. Die Grenze zwischen B2C- und B2B-Erlebnis verschwimmt. Und zwar schneller als vielen lieb ist.
Warum Daten zum entscheidenden Hebel werden
Diese Art Personalisierung funktioniert nur, wenn im Hintergrund eine klare Datenbasis existiert. Ein System kann nur so gut personalisieren, wie es die Signale versteht, die Sie ihm liefern. Klicks, Views, Käufe, Warenkorbhistorien, Produktinteressen – all das bildet die Grundlage für echte Relevanz. Zugleich verschwinden Third-Party-Cookies aus der Toolbox. Das zwingt Händler dazu, stärker auf Zero- und First-Party-Daten zu setzen. Loyalty-Programme, Quizzes, Produktfinder oder interaktive Beratungstools erfüllen damit zwei Zwecke: Sie schaffen Nutzen für Shopper und versorgen Systeme gleichzeitig mit den Daten, die für Hyper-Personalisierung unverzichtbar sind, eine wichtige E-Commerce Entwicklung.
Wohin sich das entwickelt
Der „Store of One“ ist keine Vision mehr. Er ist eine logische Antwort auf veränderte Erwartungen. Ein Shop, der alle Menschen gleich behandelt, wirkt künftig altmodisch. Ein Shop, der die Bedürfnisse seiner Besucher versteht, wird sich durchsetzen – egal ob im Modebereich, in Nischenbranchen oder im industriellen B2B.
Was bleibt, ist eine klare Botschaft: Hyper-Personalisierung ist kein dekorativer Trend. Es ist die Basis dafür, dass sich Shopping 2026 wirklich gut anfühlt.
Trend 3: Social Commerce & virtuelle Influencer – der Feed wird zur Verkaufsfläche
Auf die Frage „Welche Trends und Technologien werden zukünftig im E-Commerce wichtig sein?“ darf diese Antwort auf jeden Fall nicht fehlen: soziale Medien. Laut aktuellen Zahlen nutzt rund 82 % aller Online-Shopper Social Media Plattformen, um Produkte zu recherchieren – kurz bevor sie kaufen. Das heißt: Der Feed ist längst keine Inspirationsquelle mehr, er ist zentraler Bestandteil der Customer Journey.
Für viele beginnt der Einkauf heute mit einem Scroll, nicht mit einer Google-Suche. Und alles Weitere kann direkt dort passieren: entdecken, lieben, kaufen.
Social Media als echter Shopping-Kanal
Plattformen wie Instagram, TikTok und Co. sind 2026 keine Ergänzung mehr zum klassischen Online-Shop – sie sind eigenständige Shops. In-App Checkout, Produkt-Tags, Liveshopping und interaktive Inhalte machen sie zum vollwertigen Verkaufskanal.
Für Shopper bedeutet das:
- Sie brauchen nicht mehr zwischen Plattform und Shop zu wechseln.
- Ein Video, eine Story oder ein Live kann den Kauf auslösen.
- Der Entscheidungspfad ist kurz, emotional und direkt.
Virtuelle Influencer und KI-Hosts als neue Verkäufer
Influencer sind 2026 kein Muss, sondern eine Option, auch wenn sie nicht „echt“ sind. Virtuelle Influencer oder KI-basierte Hosts können Produkte rund um die Uhr präsentieren, Fragen beantworten, Streams betreuen und Content generieren. Für Shopper zählt Authentizität nicht unbedingt in Mensch-zu-Mensch-Begriffen, sondern in Glaubwürdigkeit und Emotion: vertraut, unterhaltsam, praktisch.
Solche Formate sind besonders stark, wenn Produkte visuell oder emotional funktionieren: Fashion, Beauty, Lifestyle, aber auch erklärungsintensivere Produkte, die im Live-Kontext besser wirken als auf statischen Seiten.
Was Händler mitnehmen sollten
Wer 2026 Social ignoriert, ignoriert einen der zentralen E-Commerce Trends:
Trend 4: Omnichannel & Unified Commerce – die Grenze zwischen Online und Offline löst sich auf
Shopper denken 2026 nicht mehr in Kanälen. Für sie zählt nur, dass der Weg zum Produkt reibungslos ist. Ob sie sich online inspirieren, im Store testen, später in der App nachkaufen oder unterwegs einen Warenkorb wieder öffnen – das alles fühlt sich wie ein einziger Prozess an. Genau diese Erwartung macht Omnichannel nicht mehr zu einer Kür, sondern zur Basis.
Warum Kanaldenken aus Kundenperspektive keinen Sinn mehr ergibt
Menschen bewegen sich heute selbstverständlicher denn je zwischen digitalen und physischen Touchpoints. Ein Impuls entsteht im Social Feed. Der nächste Schritt passiert in der Filiale. Die Transaktion läuft online. Oder umgekehrt. Entscheidend ist nicht, wo gekauft wird. Sondern ob der Übergang nahtlos gelingt.
Während Online-Shops weiterhin die Transaktion tragen, werden Stores zu Erlebnisräumen: Anfassen, testen, beraten lassen – ohne Verkaufsdruck. Die Kaufentscheidung findet oftmals später statt, digital, wenn der Moment passt. Das ist kein Zeichen gegen den stationären Handel, sondern ein Zeichen dafür, dass beide Welten sich gegenseitig stärken.
Was Händler jetzt verbindlich liefern müssen
Unified Commerce bedeutet, die gesamte Infrastruktur so zu verbinden, dass Shopper keine Brüche spüren. Das klingt technisch und ist es auch.
Für die Nutzer wirkt es aber einfach nur logisch:
- Click and Collect, Reserve an Pick-up: Kunden möchten wählen, wie sie ihre Produkte erhalten.
- Echte Bestandsklarheit: Ob online oder im Store – Verfügbarkeit muss überall stimmen.
- Ein zentrales Kundenkonto: Ein Login, ein Warenkorb, eine Historie, ein Status.
- Synchronisierte Touchpoints: App, Web, Filiale, Support – alles greift ineinander.
Wohin sich das 2026 entwickelt
Omnichannel war lange ein Buzzword. 2026 ist es das Fundament eines modernen Einkaufserlebnisses. Wer heute noch Systeme betreibt, die nicht miteinander sprechen, spürt das direkt: Frust bei Kunden, hohe Abbruchquoten, mehr Supporttickets und weniger Wiederkäufe.
Unified Commerce ist deshalb nicht nur eine technische Vision oder kurzer Trend im E-Commerce, sondern eine Antwort auf das Verhalten der Menschen. Kunden erwarten fließende Übergänge und belohnen Marken, die genau das liefern.
Jochen Kernwein,
CSO bei elio GmbH
Trend 5: Mobile & Instant Commerce – Einkaufen in Sekunden
Wenn Shopper heute kaufen, dann meistens übers Smartphone. Mehr als die Hälfte des gesamten Online-Umsatzes läuft bereits mobil, und bei Events wie dem Cyber Monday ist das Verhältnis noch deutlicher: Mobile dominiert. Kein E-Commerce Trend, sondern die Realität.
Warum Mobilgeräte das Tempo bestimmen
Smartphones haben das Kaufverhalten verändert. Entscheidungen fallen schneller, spontaner und unterwegs. Niemand will Formulare abtippen, sich durch verschachtelte Menüs quälen oder lange Ladezeiten ertragen.
Was zählt, sind kurze, klare, reibungsarme Abläufe:
- 1-Click- und 0-Click-Käufe
- Auto-Fill statt Tipparbeit
- Wallet-Bezahlung statt Checkout-Marathon
- Express-Verfahren statt Registrierungspflicht
Mobile UX entscheidet über Umsatz
Im Mobile-Kontext verzeiht niemand eine schlechte Erfahrung. Nicht Shopper, nicht Algorithmen, nicht Social Plattformen.
Worauf es 2026 ankommt:
- Ladezeit: Jede Millisekunde zählt.
- Formularreduktion: Weniger Felder, weniger Schritte, weniger Stress.
- Klarheit in der Navigation: Buttons groß, Wege kurz, Ablenkungen minimal.
- Bildoptimierung: Schnell geladen, aber qualitativ stark.
- Saubere technische Basis: Caching, API-Performance, CDN – alles muss sitzen.
Eine Mobile Journey muss funktionieren, bevor Design überhaupt seine Wirkung entfalten darf.
App, PWA oder mobile Website? Hauptsache ernst gemeint.
Für viele Händler stellt sich die Frage: Was brauchen wir eigentlich – App, PWA oder nur mobile Web? Die ehrliche Antwort: Mindestens eine dieser Varianten muss hervorragend umgesetzt sein.
- Eine App lohnt sich, wenn Wiederkäufe oder personalisierte Angebote wichtig sind.
- Eine PWA spielt ihre Stärke aus, wenn Geschwindigkeit und Offline-Fähigkeit relevant sind.
- Eine mobil optimierte Website ist die Basis – aber eben nur, wenn sie wirklich optimiert ist und nicht „responsive by accident“.
Das Ziel ist eindeutig: Mobile Commerce darf kein abgespeckter Desktop sein. Mobile ist der Hauptkanal. Und damit der Ort, an dem die Kaufentscheidung fällt. Eine wesentliche Entwicklung des E-Commerce.
Mobil denken: bessere UX, bessere Conversion
Als erfahrene UX/UI Design Agentur unterstützen wir Sie dabei, Mobile Commerce wirklich nutzbar zu machen – mit klaren User-Flows, schneller Navigation und einem Design, das auf kleinen Screens funktioniert. So entsteht eine Mobile Experience, die Shopper nicht bremst, sondern überzeugt.
Trend 6: Payment & Buy Now, Pay Later – Bezahlen muss sich leicht anfühlen
Bezahlen war früher der letzte Schritt. Im neuen Jahr ist es ein Erlebnisfaktor. Shopper erwarten Auswahl, Sicherheit und Tempo – und sie springen ab, wenn eines davon fehlt. Besonders deutlich sieht man das beim Thema Buy Now, Pay Later (BNPL): Raten- oder Späterzahlen ist längst kein Randmodell mehr, sondern ein verankerter Bestandteil moderner Checkouts, vor allem in Mode, Elektronik oder Lifestyle.
Warum BNPL weiter wächst
BNPL trifft einen Nerv: Flexibilität. Nicht jede Kaufentscheidung wird heute aus Vernunft getroffen – viele entstehen spontan. Und genau dort wirkt BNPL wie ein Katalysator. Ein Klick, eine Zusage, und der Kauf fühlt sich weniger schwer an.
Gleichzeitig entwickelt sich BNPL immer stärker marktspezifisch. Länder haben unterschiedliche Risikobereitschaften, kulturelle Zahlungsgewohnheiten und gesetzliche Rahmen. Während der US-Markt stärker auf „kaufen, zahlen später“ setzt, erwarten europäische Shopper häufiger strukturierte, transparente und sicherheitsorientierte Modelle. 2026 wird deshalb spannend: Angebote werden stärker regional zugeschnitten, statt überall gleich auszusehen.
Payment Experience wird zum Conversion Hebel
Reibung im Checkout ist tödlich für den Umsatz. Deshalb verschiebt sich der Fokus weg vom „Wir bieten halt Kartenzahlung an“ hin zu:
- Lokalen Zahlungsmethoden, die Menschen tatsächlich nutzen
- Wallet-Lösungen, die ohne Eingaben auskommen
- BNPL-Optionen, die gut erklärt sind und Vertrauen schaffen
- Sicherheit, die sichtbar ist, aber nicht bremst
Shopper möchten wissen, dass ihre Daten sicher sind – ohne das Gefühl, gegen eine Wand aus Formularen zu laufen.
Worauf Händler achten müssen
BNPL ist attraktiv. Aber nicht ohne Schattenseite: Risiko, Gebühren, Margen. Die richtigen Partner und Limits entscheiden über Profitabilität – nicht die bloße Integration. Zudem spielt Fraud-Prevention eine größere Rolle als je zuvor. Systeme, die Betrugsmuster früh erkennen, schützen nicht nur vor Schäden, sondern beeinflussen direkt die Conversion Rate. Denn je klarer der Checkout strukturiert ist, desto weniger Unterbrechungen entstehen.
Starke Kundenauthentifizierung (SCA) bleibt Pflicht. Und wenn sie elegant umgesetzt ist, merken Shopper davon kaum etwas – außer, dass sie sich sicher fühlen.
Die Richtung ist klar
Payment ist 2026 kein technischer Nebenschritt. Es ist ein Teil des Einkaufserlebnisses, der darüber entscheidet, ob ein Warenkorb abgeschlossen wird oder verpufft. Als Online-Shop Trend wird sichtbar, wie wichtig einfache, sichere und flexible Zahlmethoden geworden sind. Wer BNPL sinnvoll integriert, lokale Zahlarten ernst nimmt und Sicherheit nicht als Bremse einsetzt, schafft eine Payment Experience, die Käufer nicht nur akzeptieren – sondern voraussetzen.
Payment einfach machen – mit Stripe
Für flexible Zahlarten wie BNPL, lokale Zahlungsmethoden und schnelle Wallet-Optionen setzen wir im Payment-Bereich auf Partner wie Stripe. Die Plattform bietet eine stabile Infrastruktur, moderne Fraud-Prevention und nahtlose Checkout-Flows – ideal, wenn Sie Ihre Payment Experience optimieren und gleichzeitig Conversion sichern möchten.
Trend 7: Nachhaltigkeit, Circular Commerce & Retouren – Wirtschaftlichkeit trifft Verantwortung
Nachhaltigkeit ist 2026 kein Marketinglabel mehr. Es ist ein wirtschaftlicher Faktor. Und es ist ein Einkaufskriterium, wie aktuelle Online-Trends im Shopping zeigen. Käufer achten längst nicht mehr nur auf Preis und Lieferzeit, sondern auch darauf, wie ein Produkt in ihren Warenkorb kommt – und was damit passiert, wenn sie es nicht behalten.
Gleichzeitig verändern steigende Kosten – etwa für Versand oder Retourenlogistik – die Spielregeln. Viele Händler können sich großzügige Retourenbedingungen schlicht nicht mehr leisten. Das treibt ein Umdenken, das über reine Öko-Statements hinausgeht.
Circular Commerce wird zum Standard
Der Trend Richtung Wiederverwendung beschleunigt sich: Second-Hand, Re-Commerce, Refurbished-Produkte oder C2C-Marktplätze sind nicht mehr nur Nischenangebote. Sie sind Teil des regulären Einkaufsverhaltens. Shopper sehen es als normal an, Produkte ein zweites Leben zu geben. Oder bewusst zu nachhaltigen Varianten zu greifen, wenn diese klar kommuniziert und leicht zugänglich sind.
Für Händler entsteht dadurch eine neue Chance: Sortimente erweitern, Rücknahme-Modelle testen, refurbished Linien anbieten. Circular Commerce ist kein Imageprojekt, es ist ein Markt und wichtige Online-Shop Entwicklung.
Retouren als Kostenfaktor – und als Hebel
Retouren sind teuer. Und die Kosten steigen weiter: Transport, Handling, Prüfung, Wiederaufbereitung. Dazu kommen stetig steigende Paketpreise, die viele Logistiker bereits angekündigt oder umgesetzt haben. Für Händler heißt das: Jede vermiedene Retoure ist bares Geld. Und für Shopper bedeutet es: Sie erwarten bessere Orientierung, damit Fehlkäufe gar nicht erst entstehen.
Was hilft konkret?
- Präzisere Produktdaten: Maße, Materialien, Passformhinweise, Anwendungsfälle
- Größenberater oder Produktfinder: Orientierung statt Raten
- Virtuelles Fitting: besonders relevant in Fashion
- Saubere Produktfotos & Videos: realistische Erwartungen statt Enttäuschung
Optimierte Produktdaten sind nicht nur „nice“. Sie reduzieren Retouren – und schonen Budget und Umwelt zugleich.
Transparente Nachhaltigkeitsoptionen stärken die Kaufentscheidung
Viele Shopper wollen nachhaltiger handeln, aber ohne komplizierte Prozesse. Deshalb funktioniert es gut, Optionen sichtbar zu machen:
- Slow Shipping (bewusster langsamer, dafür gebündelter Versand)
- Konsolidierte Lieferungen statt Stück-für-Stück-Paketen
- Wiederverwendbare Verpackungen oder pfandbasierte Boxen
- Hinweise auf CO₂-Einsparungen oder ressourcenschonende Prozessschritte
Wichtig: Keine versteckten Hinweise, sondern klare Kommunikation. Nachhaltigkeit ist kein Extra – es ist eine Entscheidungshilfe.
Wohin sich das entwickelt
Shopping wird bewusster, aber nicht langsamer. Käufer wollen gute Informationen, transparente Alternativen und die Sicherheit, dass Händler Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig zwingt die Kostenentwicklung alle Beteiligten dazu, effizienter zu arbeiten.
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit stehen 2026 nicht gegeneinander. Sie sind zwei Seiten derselben Medaille. Und genau das macht Circular Commerce zu einem der wichtigsten Trends im Handel der kommenden Jahre.
Trend 8: Cross-Border & Marktplätze – global einkaufen wird Standard
Der E-Commerce kennt 2026 kaum noch Grenzen. Cross-Border-Händler wachsen doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt. Gleichzeitig sind Online-Marktplätze wie Amazon, Zalando, OTTO, Temu oder TikTok Shop längst nicht mehr nur Alternativen zum eigenen Online-Shop – sie sind zentrale Einkaufsorte. Für Shopper zählt vor allem eins: Bequemlichkeit und Verfügbarkeit.
Warum Shopper global und marktplatz-getrieben kaufen:
- International einkaufen heißt mehr Auswahl, bessere Preise, spannenden Mix – das reizt.
- Viele greifen bei Marktplätzen zu, weil dort Verfügbarkeit, Preisvergleich und Versand einfach, schnell und transparent sind. Kein langes Suchen. Kein langes Warten.
- Gerade bei bekannten Marktplätzen haben Käufer Vertrauen: Bewertungen, Lieferinfos, unkomplizierte Rückgabe – das beruhigt und reduziert Risiko.
Für Shopper ist der Marktplatz selten „zweite Wahl“. Er ist oft erste Wahl.
Was Händler daraus lernen müssen
Ein eigener Shop ist gut. Aber allein reicht 2026 meist nicht mehr. Die erfolgreichsten Händler setzen auf eine Mischung aus:
- Eigenem Online-Shop,
- Mehreren Online-Marktplätzen,
- Social- Stores oder internationalen Stores, je nach Zielgruppe.
Wichtig ist dabei: Preise, Markenbotschaft und Einkaufserlebnis müssen überall konsistent sein. Wer auf Marktplatz günstiger erscheint, der darf im eigenen Shop nicht plötzlich teurer sein – das verwirrt und kostet Vertrauen.
Aleksa Marinovic,
CRO bei elio GmbH
Logistik und Grenzen im Blick behalten
Cross-Border heißt auch: Versand, Zoll, Rückversand. Besonders bei Nicht-EU-Ländern kann das kompliziert sein.
Händler, die global verkaufen wollen, müssen Logistik und Prozesse sauber aufsetzen:
- Transparente Versandkosten und Lieferzeiten
- Klare Zollinformation
- Einfache Rückgabe- und Rückversandprozesse
Wenn diese Hürden zu hoch sind, springt der Shopper lieber zurück auf einen Marktplatz — weil Bequemlichkeit wichtiger ist als Heimat-Shop-Loyalität.
Kurz gesagt
Globaler E-Commerce und Marktplätze sind 2026 keine Randphänomene mehr. Sie sind realistische, wichtige Einkaufswelten. Wer als Händler langfristig mitspielen will, braucht einen Mix aus eigenen Shop, Marktplätzen und internationaler Ausrichtung – mit konsistentem Markenauftritt und funktionierender Logistik. Für Käufer zählt Bequemlichkeit, Auswahl und Vertrauen. Und das bekommen sie auf Marktplätzen – wenn Händler sich darauf einstellen.
Global verkaufen – mit den richtigen Partnern
Wer international sichtbar werden möchte, muss sich nicht allein durch Zoll, Steuern und lokale Vorgaben kämpfen. Gemeinsam mit unseren Partnern Ackt Global und Global-e unterstützen wir Sie dabei, Cross-Border-Commerce sauber aufzusetzen – mit lokaler Compliance, passenden Zahlungsmethoden und einer Customer Experience, die in jedem Markt funktioniert. Wir beraten Sie gerne.
Trend 9: B2B-Commerce holt B2C ein
B2B war lange behäbig – komplizierte Prozesse, PDFs per Mail, manuelle Nachbestellungen. 2026 ist das endgültig vorbei. Einkäufer erwarten dieselbe Komfortzone wie im privaten Online-Shopping: klare Verfügbarkeit, verständliche Sortimente, schnelle Bestellung, transparente Preise. Kurz: B2C-Erwartungen treffen auf B2B-Realität.
Warum B2B-Kunden nicht mehr verhandeln wollen, sondern bestellen
Die neue Generation an Einkäufern ist digital aufgewachsen. Für sie ist ein Self-Service-Portal selbstverständlich:
- Echtzeit-Verfügbarkeit statt Rückfragen
- Individuelle Preislisten statt Excel-Versionen
- Nachbestellungen über App oder Portal
- Klare Workflows statt Telefonrunden
„Rep-free Buying“ – Käufe ohne Sales-Kontakt – wird zur Norm. Nicht, weil Sales schlecht wäre, sondern weil viele Transaktionen schlicht zu alltäglich sind, um dafür einen Menschen einzubinden.
Was moderne B2B-Shops zwingend brauchen
Ein B2B-Shop muss heute mehr können als nur Produkte anzeigen. Neben Login-Bereichen mit personalisierten Konditionen benötigt er Budgets und Freigabeprozesse, die echte Unternehmensstrukturen abbilden. Den Komfort erhöhen Abo-Modelle für regelmäßige Nachbestellungen. Häufig gefragt sind außerdem individuelle Kataloge, abgestimmt auf Rollen, Standorte oder Branchen.
Gleichzeitig zeigt sich hier ein wichtiger Punkt der B2B-E-Commerce Trends: Die Grenze zwischen B2C und B2B verschwimmt. Wenn im privaten Umfeld mit Echtzeit-Verfügbarkeit, Filterlogik und App-Bestellungen gearbeitet wird, akzeptiert niemand im beruflichen Kontext veraltete Prozesse. Genau deshalb rückt auch die mobile Optimierung stärker in den Fokus. Viele Bestellungen entstehen unterwegs, im Lager oder direkt am Einsatzort – nicht am Schreibtisch.
B2B wird dadurch nicht unbedingt einfacher, aber deutlich effizienter. Und Einkäufer merken sofort, ob ein System ihnen Zeit spart oder Zeit frisst.
Ihre B2B-E-Commerce-Experten
Wenn Sie Ihren B2B-Commerce modernisieren, erweitern oder komplett neu aufsetzen möchten, unterstützen wir Sie gerne – strategisch, technisch und in der Umsetzung. Damit Ihre Kunden genauso einkaufen können, wie sie es aus dem B2C-Bereich längst gewohnt sind.
Trend 10: Preissensibilität & „Value for Money“ – selektives Shoppen setzt sich durch
Nach dem Krisenjahr 2025 bleiben viele Konsumenten vorsichtig. Besonders Gen Z und junge Haushalte vergleichen intensiver, springen schneller zwischen Marken und entscheiden stärker nach Mehrwert als nach Tradition. Weniger „Ich kauf einfach wieder die gleiche Marke“ – mehr „Was bekomme ich für mein Geld?“.
Warum Shopper genauer hinsehen
Preisvergleiche sind Normalität. TikTok, YouTube und Social Search beschleunigen den Prozess. Dazu kommt ein Begriff, der 2026 überall zu finden ist: Dupes.
Ein Dupe ist ein günstiger Doppelgänger eines teuren Produkts – ähnlich im Look, in der Wirkung oder im Style. Aber: ein eigenständiges Produkt, kein Fake. Besonders verbreitet in Beauty, Parfum, Fashion und Home. Gen Z sucht aktiv nach „Marke XY Dupe“, um den gleichen Vibe günstiger zu bekommen. Für Händler heißt das: Die Loyalität sinkt, der Preis-Leistungs-Vergleich wird härter.
Gleichzeitig zeigt sich in Studien: Die meisten Menschen planen nicht, 2026 grundsätzlich weniger zu konsumieren – sie werden nur selektiver.
Was Händler jetzt liefern müssen
Wenn Käufer selektiver werden, braucht es eine klare Antwort:
Dauer-Sales wirken 2026 eher wie verzweifelte Maßnahmen. Gut positionierte Produkte hingegen überzeugen – selbst wenn sie nicht die günstigste Option sind.
Wohin der Trend führt
Käufer sind wacher, informierter und kritischer. Sie wollen das Gefühl, dass ein Preis gerechtfertigt ist – unabhängig vom Budget. „Value for Money“ schlägt „Markentreue“. Und die Händler, die das verstehen, verhindern nicht nur Preiskämpfe, sondern gewinnen Kunden, die länger bleiben.
Fazit zu den E-Commerce Trends: 2026 wird das Jahr der klaren Prioritäten
Die großen E-Commerce-Trends 2026 lassen sich auf vier Begriffe reduzieren: AI, Omnichannel, Social, Sustainability. Dahinter steht eine klare Erwartung der Kunden: Sie möchten schnell Orientierung finden, ohne Reibung einkaufen und dabei das Gefühl haben, gut begleitet zu werden.
Künstliche Intelligenz bringt neue Einkaufstypen hervor – vom Agentic Commerce bis zum Machine-to-Machine-Modus. Omnichannel wird zur Pflicht, weil Shopper fließende Übergänge zwischen App, Web und Store voraussetzen. Social Commerce verlagert Kaufimpulse dorthin, wo die Aufmerksamkeit längst liegt. Und Nachhaltigkeit wird zunehmend zum wirtschaftlichen Faktor, nicht zum grünen Zusatz.
Für Sie als Händler bedeutet das: 2026 ist kein Jahr für Experimente, sondern für klare Prioritäten. Datenqualität statt Bauchgefühl. Mobile First statt Desktop-Erbe. Konsistenz über alle Touchpoints. Und Entscheidungen, die Shopper wirklich weiterbringen – nicht nur der Technik zuliebe.
Genau hier unterstützen wir als elio. Mit Technologie, die skalierbar bleibt. Mit Datenstrukturen, die KI verstehen. Mit Commerce-Lösungen, die sowohl Menschen als auch Maschinen gerecht werden. Und mit einem Blick auf das, was wirklich zählt: das Einkaufserlebnis, das Sie Ihren Kunden bieten.
Denn am Ende entscheidet nicht der neuste E-Commerce Trend, sondern wie gut Sie ihn für Ihre Shopper nutzbar machen. 2026 wird dieses Erlebnis wichtiger sein als jeder neue Hype.