Agentic Commerce und Digital Sales Rooms zeigen, wie intelligenter Vertrieb im E-Commerce und B2B heute funktioniert.
- Definition und Potenzial von Agentic Commerce im Kontext von Shopware
- Einsatzmöglichkeiten von Digital Sales Rooms für individuelle Beratung und Skalierung
- Unterschiede zwischen Guided und Self-Guided Präsentationen
- Rolle von KI-Agenten bei der Automatisierung und Personalisierung des Vertriebs
- Konkrete Vorteile für Unternehmen im B2B- und E-Commerce-Umfeld
Der Wandel im digitalen Vertrieb
Viele Onlineshops funktionieren heute noch nach dem gleichen Prinzip wie vor zehn Jahren. Kunden klicken sich durch Kategorien, nutzen Filter, vergleichen Produkte und legen Artikel in den Warenkorb. Dieser Ablauf ist klar strukturiert, aber wenig flexibel.
Die Erwartungen haben sich weiterentwickelt. Kunden möchten keine starren Erlebnisse mehr. Sie suchen nach relevanten Informationen, aktuellen Daten und Beratung, die zu ihrer Situation passen. Besonders im Bereich Geschäftskunden zählt eine klare Präsentation komplexer Angebote. Es geht darum, Inhalte verständlich, individuell und ohne Umwege zu vermitteln.
Dadurch stehen Vertriebsteams vor neuen Anforderungen. Sie sollen schneller reagieren, präziser beraten und gleichzeitig effizienter arbeiten. Genau hier beginnt der Wandel. Gefragt sind Lösungen, die nicht nur zeigen, was verfügbar ist, sondern aktiv beim Verkauf unterstützen. Die Zukunft liegt nicht mehr im klassischen Webshop, sondern in intelligenten Formaten, die Information und Entscheidung direkt miteinander verbinden.
Was ist Agentic Commerce?
Agentic Commerce steht für eine neue Form des digitalen Handels. Im Mittelpunkt steht dabei eine künstliche Intelligenz, die aktiv und eigenständig im Namen der Nutzer handelt. Diese Systeme treffen Entscheidungen, vergleichen Angebote, prüfen Verfügbarkeiten und führen Einkäufe aus, ohne, dass Menschen jeden Schritt selbst übernehmen müssen.
Der Nutzer definiert ein Ziel, etwa ein bestimmtes Produkt mit technischen Anforderungen oder ein Budgetrahmen. Ab diesem Punkt übernimmt der intelligente Agent. Er sucht passende Angebote, bewertet Optionen, berücksichtigt Rahmenbedingungen und trifft Vorschläge oder führt den Kauf direkt aus. Das spart Zeit, und reduziert Komplexität, vor allem bei aufwendigen Beschaffungsprozessen.
Besonders relevant ist das für Geschäftskunden. Dort sind Auswahlprozesse oft langwierig, da viele Beteiligte, Freigaben und technische Spezifikationen eine Rolle spielen. Ein digitaler Agent kann diese Vorgänge deutlich beschleunigen und dabei die Qualität der Entscheidungen verbessern.
Agentic Commerce bedeutet also nicht nur Automatisierung, sondern einen echten Rollenwechsel. Kunden müssen nicht mehr selbst durch jeden Schritt navigieren. Stattdessen bekommen sie Unterstützung durch Systeme, die den gesamten Prozess verstehen und steuern können.
Die Bühne für den modernen Vertrieb
Vertrieb beginnt heute nicht mehr erst im direkten Gespräch. Er beginnt dort, wo Kunden auf Informationen treffen, die zu ihrem Bedarf passen. Genau dafür wurden Digital Sales Rooms entwickelt. Sie sind digitale Präsentationsräume, in denen Unternehmen Produkte, Lösungen oder Angebote individuell darstellen können.
Ihr Vertriebsteam erstellt diese Präsentationen direkt im CMS. Sie kombinieren Landingpages, Listenansichten oder Produktseiten zu einem gezielten Set aus Inhalten, das auf einen bestimmten Kunden oder Use Case zugeschnitten ist. Die Inhalte sind nicht statisch, sondern greifen live auf aktuelle Daten wie Preise oder Lagerbestände zu.
Geführte Sitzung (Guided) | Selbstgeführte Präsentation (Self-Guided) |
| Live-Videocall mit persönlicher Beratung | Asynchrone Nutzung ohne Vertriebsbeteiligung |
| Co-Browsing, Screensharing, direkte Fragen | Kunde klickt sich selbst durch die Präsentation |
| Interaktive Präsentation durch den Vertrieb | Zugang über Link, z. B. per E-Mail oder Kundenkonto |
| Ideal für komplexe Fragen oder persönliche Begleitung | Ideal für informierte Käufer oder interne Freigaben |
Nach einer geführten Sitzung kann die Präsentation automatisch in eine Self-Guided Version überführt werden. Der Kunde kann sie zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufrufen, weitergeben oder intern abstimmen. Beide Formate sind direkt mit dem Shop verknüpft.
Neugierig geworden?
Erfahren Sie hier mehr darüber, was es mit den Shopware Digital Sales Rooms auf sich hat und wie wir Sie dabei unterstützen.
Wo treffen sich Agentic Commerce und Digital Sales Rooms?
Digital Sales Rooms bieten die Struktur. Agentic Commerce bringt die Intelligenz. Zusammen entsteht daraus ein Vertriebsmodell, das nicht nur Inhalte zeigt, sondern zielgerichtet Entscheidungen unterstützt und Prozesse automatisiert.
Agentic Commerce nutzt genau diese Umgebung, um seine Stärken auszuspielen. KI-Agenten können Präsentationen vorbereiten, Inhalte auswählen und Nutzer durch die verfügbaren Optionen leiten.
Für viele unserer Kunden ist das der nächste logische Schritt im Vertrieb. Mit Digital Sales Rooms schaffen wir eine Brücke zwischen Beratung und Onlinekauf - voll integriert in Shopware, ganz ohne zusätzliche Tools.
Statt manueller Konfiguration erkennt ein Agent etwa, welche Produkte für einen Kunden relevant sind, erstellt daraus eine Self-Guided Präsentation und verschickt sie automatisch. Wird im Verlauf deutlich, dass ein persönliches Gespräch nötig ist, kann der Agent eine Guided Session initiieren und das Vertriebsteam informieren. So entsteht ein fließender Übergang zwischen automatisierter Unterstützung und menschlicher Beratung.
Das Zusammenspiel funktioniert allerdings auch umgekehrt. Vertriebsteams können vorbereitete Sessions nutzen, um effizienter zu arbeiten und mit Unterstützung durch Agenten, die Folgeaktionen übernehmen, Angebote vorformulieren oder zusätzliche Informationen bereitstellen.
Agentic Commerce macht den Digital Sales Room nicht nur dynamischer, sondern auch reaktionsschneller. Statt Standardabläufe abzufahren, wird auf das reagiert, was der Nutzer tatsächlich braucht.
Guided vs. Self-Guided: Der intelligente Wechsel
Digital Sales Rooms lösen das Problem, dass Kunden durch zu viele Informationen überladen werden mit Guided- oder Self-Guided Sessions. Der große Vorteil liegt in der Flexibilität. Beide Formate lassen sich je nach Kundensituation einsetzen, bisher aber noch manuell durch das Vertriebsteam.
Agentic Commerce führt hier den nächsten Schritt aus. Die KI erkennt, welche Art von Interaktion gerade sinnvoll ist und leitet automatisch die passende Maßnahme ein. Der Wechsel zwischen Self-Guided und Guided erfolgt nicht mehr starr nach Ablauf, sondern dynamisch und kontextbasiert.
Ein direkter Vergleich zeigt die Unterschiede:
| Aspekt | Klassischer E-Commerce | Digital Sales Room | Agentic Commerce |
| Inhalt | Standardisiert, oft unstrukturiert | Kuratiert, individuell aufbereitet | Automatisiert, kontextbezogen generiert |
| Interaktion | Selbstgeführt, ohne Begleitung | Guided oder Self-Guided, manuell gesteuert | Dynamisch, KI-basiert vermittelt |
| Timing | Nutzer bestimmt den Ablauf | Vertriebsseitig vorbereitet und gesteuert | KI erkennt Bedarf und steuert Timing aktiv |
| Flexibilität | Gering | Mittel (zwei Modi) | Hoch (adaptive Übergänge in Echtzeit) |
| Skalierbarkeit | Hoch, aber ohne Tiefe | Skaliert mit Aufwand im Setup | Skaliert mit gleichbleibender Qualität |
Agentic Commerce macht damit aus zwei getrennten Welten ein System, das je nach Bedarf entscheiden kann, wie der nächste Schritt aussieht.
Was das für Unternehmen bedeutet
Agentic Commerce verändert nicht nur das Einkaufserlebnis, sondern vor allem die Art, wie Unternehmen Vertrieb denken und organisieren. Prozesse, die bisher aufwendig vorbereitet oder manuell angestoßen wurden, können jetzt automatisiert ablaufen ohne dabei an Qualität zu verlieren.
Statt jedes Angebot individuell zu erstellen, können Agenten relevante Inhalte automatisch zusammenstellen und dem Kunden zum richtigen Zeitpunkt präsentieren. Vertriebsteams gewinnen dadurch Zeit für qualifizierte Gespräche, während Routineaufgaben von Systemen übernommen werden. Besonders in B2B-Umgebungen mit langen Entscheidungswegen, vielen Beteiligten und hohem Abstimmungsbedarf bringt das spürbare Effizienzgewinne.
Für Unternehmen heißt das konkret:
- Weniger Reibung im Vertriebsprozess
- Höhere Abschlussquoten
- Bessere Skalierbarkeit
- Mehr Sichtbarkeit im Entscheidungsprozess
Fazit
Agentic Commerce bringt Bewegung in den digitalen Vertrieb. Mit Digital Sales Rooms als technischem Fundament entstehen flexible, datenbasierte Verkaufsprozesse, die sich nahtlos an Kundenbedürfnisse anpassen.
Wer jetzt die richtigen Strukturen schafft, kann Vertrieb nicht nur digitalisieren, sondern aktiv neu denken.
Wenn Sie wissen möchte, wie Shopware Digital Sales Rooms und Agentic Commerce konkret in Ihrem Vertrieb funktionieren können: Sprechen Sie uns an! Wir zeigen Ihnen, wie Sie Shopware gezielt dafür einsetzen und Ihre Porzesse zukunftssicher aufstellen.